Auszug aus aktueller Informationsschrift der Funk-Betreiber (FGF e.V.)

 

 

INFOline

14.10.2004 Ausgabe 40/2004

Wöchentliche Information der Forschungsgemeinschaft Funk e.V. (FGF), Bonn

 

Forschung

 

Zweites Teilergebnis der Interphone-Studie veröffentlicht

Nun liegt mit dem schwedischen Teilergebnis der zweite Teilbericht der Interphone-Studie vor, die von de Weltgesundheitsorganisation (WHO) koordiniert wird. Im Rahmen dieser im Oktober 2000 gestarteten, weltweit größten Studie erforschen Teams aus 13 Ländern den Zusammenhang zwischen Handynutzung

und dem Risiko von Hirntumorerkrankungen. Neben Deutschland sind die skandinavischen Länder,

Großbritannien, Frankreich, Italien, Israel, Australien, Neuseeland, Japan und Kanada beteiligt.

Die Untersuchung des Institute of Environmental Medicine (IMM) am Karolinska Institut in Stockholm basiert auf der Auswertung von Daten von 149 Akustikusneurinom-Patienten und 604 gesunden

Vergleichspersonen. Die Zahl der Menschen, die an einem Akustikus-Neurinom, einem „gutartigen“

Hörnervtumor, erkranken, liegt dabei bei weniger als einem von 100.000. Bezüglich der Fallzahlen sei die Studie vergleichsweise klein angelegt, merkten Wissenschaftler der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz an.

Das schwedische Forscherteam um Prof. Maria Feychting kam zu dem Ergebnis, dass bei der Nutzung von Mobiltelefonen von weniger als 10 Jahren kein Risiko besteht, an einem solchen Akustikusneurinom zu erkranken. Ein geringfügiges Risiko stellten die Forscher bei Personen fest, die Handys mehr als zehn Jahre nutzten und somit die damals in Skandinavien übliche analoge NMT-Technologie verwendeten. Eine Übertragung des Forschungsergebnisses ist laut Prof. Maria Feychting auf die heutige digitale GSM-Technik nicht erlaubt. Auch sei eine abschließende Bewertung der schwedischen Ergebnisse erst im Zusammenhang mit der vollständigen internationalen Auswertung möglich.

Das Dokument ist online verfügbar:

http://www.imm.ki.se/

Forschungsgemeinschaft Funk e.V., Rathausgasse 11a, 53 111 Bonn, Telefon 0228-726220, www.fgf.de, info@fgf.de

(V.i.S.d.P.: Gerd Friedrich)

 

 

Extra hervorgehoben ist das Fazit von Friedrich bzgl. 10 Jahres-Risiko:

„…geringfügiges Risiko bei mehr als 10 Jahren Handynutzung“

 

Das Original allerdings sagt: „Wenn man Tumore auf der Seite des Kopfes berücksichtigt, an der das Handy üblicher Weise benutzt wurde, dann ist das relative Risiko 3,9 (1,6-9,5).“

 

Dieses extrem hohe Risiko (in Einzelfällen bis auf das fast 10fache erhöht, im Durchschnitt fast 4fach) wird von Friedrich einfach weggelassen – das ist Nachrichten-Manipulation.

Original-Abstract

Mobile Phone Use and the Risk of Acoustic Neuroma.
Epidemiology. 15(6):653-659, November 2004.
Lonn, Stefan; Ahlbom, Anders; Hall, Per; Feychting, Maria
 
Background: Radiofrequency exposure from mobile phones is concentrated to the tissue closest to the handset, which includes the auditory nerve. If this type of exposure increases tumor risk, acoustic neuroma would be a potential concern.

Methods: In this population-based case-control study we identified all cases age 20 to 69 years diagnosed with acoustic neuroma during 1999 to 2002 in certain parts of Sweden. Controls were randomly selected from the study base, stratified on age, sex, and residential area. Detailed information about mobile phone use and other environmental exposures was collected from 148 (93%) cases and 604 (72%) controls.

Results: The overall odds ratio for acoustic neuroma associated with regular mobile phone use was 1.0 (95% confidence interval = 0.6-1.5). Ten years after the start of mobile phone use the estimates relative risk increased to 1.9 (0.9-4.1); when restricting to tumors on the same side of the head as the phone was normally used, the relative risk was 3.9 (1.6-9.5).

Conclusions: Our findings do not indicate an increased risk of acoustic neuroma related to short-term mobile phone use after a short latency period. However, our data suggest an increased risk of acoustic neuroma associated with mobile phone use of at least 10 years' duration.

Original: http://www.epidem.com/pt/re/epidemiology/abstract.00001648-200411000-00003.htm