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Strahlung unterm Grenzwert

Strahlung unterm Grenzwert
Neuhardenberg (sm/MOZ) Die Messungen der Feldstärke im Umfeld des Neuhardenberger Mobilfunkmastes hat - auf den ersten Blick - keine überhöhten Werte ergeben. Das hat am Dienstag Hartmut Rost, Beauftragter für Umweltkommunikation der Berliner T-Mobile-Niederlassung erklärt. Er hatte in Neuhardenberg an fünf Standorten die Werte ermittelt: an zwei Standorten im Birkenweg, an der Schule und im Bereich Maternstrasse. Die Messpunkte waren von der Gemeinde ausgewählt worden. Sie orientierte sich dabei an den drei Hauptabstrahlrichtungen des Mobilfunkmastes in 90, 210 und 330 Grad. "Die Hauptsendeleistung erfolgt in jeder der drei Senderichtungen in einem Öffnungswinkel von 60 Grad horizontal und acht Grad vertikal", erklärt der T-Mobile-Techniker Bürgermeister Mario Eska, Amtsdirektor Gerhard Maslowski, Bauamtsleiter Dietmar Müller und den beiden Neuhardenbergern, die sich diese Messung nicht entgehen lassen wollen. Einwohner Peter Schulz sagt, er wundere sich, dass die T-Mobile selbst die Messungen vornehme. Wie Bürgermeister Eska hatte er erwartet, dass eine unabhängige Institution die Kontrolle vornimmt. Karl Käbermann aus dem Birkenweg ist persönlich betroffen. In seinem Haus gibt es drei Fälle von Krebserkrankungen. "Das ist bedrückend, da macht man sich Gedanken", sagt er. Eine ungewöhnliche Häufung solcher Krankheitsfälle im Birkenweg gab den Anstoss, der Sachlage nachzugehen. Sechs Minuten lang misst Hartmut Rost die Gesamtfeldstarke im Bereich von 100 Hertz bis 100 Gigahertz. Darin eingeschlossen sind neben Mobilfunkstrassen auch Rundfunk-, Fernsehwellen, Flugradarstrahlung u.ä. Am Messgerät ist ablesbar, dass man sich in einem Minimalbereich befindet, der weit vom Grenzwert entfernt ist. Genauso gering im Vergleich zu anderen Gebieten seien die Belastungen im GSM-Bereich von 900 MHz (D1/Vodafon) und im 1800-MHz-Bereich, der von E-Plus und O2 genutzt wird, erklärt Rost die Messergebnisse. Im UMTS ist es noch minimaler, er wird hier kaum genutzt. T-Mobile-Pressesprecher Georg von Wagner, der das Geschehen verfolgt, spricht von einem Irrglauben. "Mobilfunkwellen sind viel weniger schädlich als Rauchen", sagt er. Alle Grenzwerte würden weit unterschritten, auch deshalb komme T-Mobile vor Ort, um das Vorurteil aus den Köpfen der Leute mit Fakten zu vertreiben. Derweil kursiert in Neuhardenberg eine Ärzte-Information des Vereins Informationszentrum Mobilfunk. Danach war bereits 1932 in der Deutschen Medizinischen Wochenzeitschrift zu lesen, dass unspezifische Syptome wie Tagesmattigkeit verbunden mit unruhigem Schlaf, Kopfschmerzen, depressive Neigungen auch eine Folge hoher Funkstrahlenbelastung sein kann. Inzwischen hätten Hausärzte im Oberfränkischen Naila festgestellt, liest sich unter www.hese-project.org, dass im Umkreis von 400 Meter nach fünf Jahren Dauerbestrahlung Krebsfälle dreimal so häufig waren wie im Bereich über 400 Meter. Festgelegte Grenzwerte vermutet man, werden weniger zum Schutz der Menschen als vielmehr zur Haftungsfreistellung für die Industrie festgesetzt. "Beweisen Sie heute mal, dass gestern keine Ausserirdischen hier gelandet sind", umschreibt Bauamtsleiter Dietmar Müller die eher aussichtslose Lage, mit einer Vermutung gegen Messwerte anzukommen.
Donnerstag, 09. Juni 2005 (08:19)

Märkische Oderzeitung - Strahlung unterm Grenzwert

Kommentar der Elektrosmognews:
Die Interpretationen des T-Mobile Pressesprechers sind hochinteressant, da sie fragwürdige Ergebnisse von Wissenschaftlern interpretiert, die von Mobilfunkgesellschaften finanziert werden und wurden. So unter anderem eine von T-Mobile finanzierte Jülicher Forschergruppe, welche kürzlich erkläre, durch Mobilfunkfelder verursachte genetische Schäden und Veränderungen am EEG wären nicht gesundheitsbeeinträchtigend.

Siehe hierzu auch: h.e.s.e project - Thema Sendemaststudien

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