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Ist die WHO Sprachrohr des ICNIRP-Vereins?

Professor Dariusz Leszczynski, Mitglied der finnischen Strahlenschutzbehörde STUK, übt in seinem privaten Blog
unter der Überschrift "Nichts Neues unter dem Himmel" Kritik an der neuen WHO Forschungsagenda 2010.


http://betweenrockandhardplace.wordpress.com/
http://www.whqlibdoc.who.int/publications/2010/9789241599948_eng.pdf

Er schreibt, "sie ist neu, aber zu meiner großen Enttäuschung, bietet sie nichts Neues".
Weiterhin macht er deutlich, dass die Agenda sehr stark von der ICNIRP beeinflusst ist.
Von den 19 Experten, die am Entwurf der neuen Agenda beteiligt waren, gehörten 10 der ICNIRP an.
Darüber hinaus wurde das endgültige Dokument von zwei Mitgliedern der ICNIRP redigiert,
„somit ist es auch keine große Überraschung, dass die im WHO Dokument geäußerten Meinungen die Ansichten der ICNIRP widerspiegeln“.
Er bemängelte, dass der neuen Agenda wegen der Identität der Ansichten Ideen für die weitere Forschung fehlen würden : " Der Agenda fehlt meiner Meinung nach die Vision die Wissenschaft voranzutreiben".
Es fehlen Forschungsaktivitäten, die geeignet wären, bestehende Kontroversen aufzulösen. Stattdessen sind solche Kontroversen einfach „vergessen“ worden. Daraus resultiert eine Forschungs-Stagnation.

Insbesondere fehlen Leszczynski Vorschläge dafür, welche neuen Forschungstechnologien notwendig wären, um die bestehende Kontroverse zu klären. Die Agenda fokussierte sich auf eine sehr begrenzte Anzahl von Forschungsgegenständen und „vergaß“ zu formulieren, welche neuen Forschungsziele und -methoden nötig wären, um die offenen Fragen um das Thema „Mobiltelephonie und Gesundheit“ klären zu können.

Im einzelnen macht Leszczynski u. a. das Fehlen folgender Forschungsziele geltend:

im Bereich von Zellstudien

bei Zellstress-Reaktionen nach Pfaden zu suchen, die die Karzinogenität regulieren können

DNA-Schäden verursachende Vorgänge ausfindig machen

Zellreaktionen, getrennt nach transcriptomen [Gentypisierung] und protectomen [Proteintypisierung in Abhängigkeit von Umgebungsfaktoren] Charakter zu untersuchen

im Bereich der Humanstudien:

Untersuchungen von Mobilfunkeffekten auf Kinder, auf die Gehirnfunktion und auf Schlaf-EEG´s, die in verschiedenen Laboren gefunden wurden

Suche nach einer individuellen Sensitivität, die aufgrund genetischer Hintergründe die Menschen verschieden auf denselben Stimulus reagieren lassen

Studien zur Abklärung von Fertilitätsbeeinflussungen, da Untersuchungen an Tieren und in vitro das Wirken von Effekten zeigen

Studien, die mögliche Effekte an der Blut-Hirn-Schranke betreffen, da auch hier Ergebnisse aus Tier- und in-vitro-Untersuchungen wirksame Effekte nahelegen

K. D. Beck
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Weiterverwendung nur unter Quellenangabe gestattet.

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Siehe auch nachfolgenden Link:
http://www.elektrosmognews.de/news/20100818_014643.html

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