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Baubiologie Maes: Baubiologische Richtwerte bei 80-90 % der Mobilfunksender technisch machbar

Quelle: Gespräch der Elektrosmognews mit Wolfgang Maes (Baubiologie Maes)

Die Einhaltung der von Verbraucherschützern, Baubiologen, Bürgerinitiativen und kritischen Organisationen geforderten baubiologischen Richtwerte ist bei 80-90 % aller Mobilfunksender technisch machbar. Das erklärte der bekannte Baubiologe Wolfgang Maes in einem Gespräch mit den Elektrosmognews. Der verbleibende Rest rechtfertige keine Änderung der baubiologischen Richtwerte.

Auf die Frage, wie die baubiologischen Richtwerte für die Strahlungsbelastung zustande gekommen sind, teilte Wolfgang Maes mit, dass diese Werte das Ergebnis tausendfacher Messungen bei erkrankten Menschen in der Nähe von Mobilfunksendern sei. Bekannte Baubiologen hätten hierzu ihre epidemiologischen Erfahrungen zusammengetragen und einen Standard fixiert, der mittlerweile von vielen Ärzten und kritischen Organisationen mitgetragen und unterstützt werde. Die baubiologischen Richtwerte würden jährlich auf der Grundlage des neu hinzugekommenen Wissens überprüft und, falls erforderlich, angepaßt. Der derzeitige Standard für gepulste und ungepulste elektromagnetische Strahlung, wie sie beispielsweise von Mobilfunksendern, Handys, DECT-Telefonen, UMTS und Rundfunk- und Fernsehsendern ausgeht wurde im Jahr 2000 festgelegt.

Die baubiologischen Richtwerte für die gepulste Strahlung (Mobilfunksender, Handys, DECT) werden voraussichtlich auch im Jahr 2002 beibehalten, während es wahrscheinlich erforderlich sei, die Richtwerte für ungepulste Strahlung (Rundfunk- und Fernsehsender) nach unten anzupassen. Für ungepulste Strahlung lagen vorher einfach noch nicht so viele Erfahrungen vor, da es im Gegensatz zu den Mobilfunksendern nur wenige Rundfunk- und Fernsehsender gäbe, die sich noch dazu meist kilometerweit ausserhalb der Wohngebiete befänden.

Nach den Worten von Wolfgang Maes sind die baubiologischen Richtwerte Vorsorgewerte, die sich auf Schlafbereiche, Langzeitrisiken und die empfindliche Regenerationszeit des Menschen beziehen. Sie seien die Folge tausendfacher, jahrelanger Erfahrung und orientierten sich am Erreichbaren.

Für den Wachbereich wird ein Höchstwert von 1 Mikrowatt pro Quadratmeter empfohlen, keinesfalls sollten in Daueraufenthaltsbereichen 100 Mikrowatt pro Quadratmeter überschritten werden, dies sei eine extrem hohe Belastung. .

Zum Vergleich: Die derzeitigen Grenzwerte liegen bei 4,5 Millionen Mikrowatt pro Quadratmeter für das D-Netz und 9 Millionen Mikrowatt pro Quadratmeter für das E-Netz.

Wolfgang Maes betonte, dass er nicht den Mobilfunk abschaffen wolle, die Belastung für die Bevölkerung jedoch in Grenzen gehalten werden müsse. Dies sei nur durch die Einhaltung der baubiologischen Richtwerte möglich. Die heutigen Grenzwerte seien millionenfach zu hoch und orientierten sich nur an thermischen und Kurzzeitwirkungen, nicht jedoch an biologischen Effekten und Langzeitschäden.

Wolfgang Maes räumte auch mit dem besonders bei der Industrie verbreiteten Vorurteil auf, Baubiologen zeichnete sich nicht durch besondere Qualifikation aus. 50 % der Baubiologen hätten Hochschulabschlüsse und Doktortitel in Medizin, Physik, Biologie und anderen verwandten Wissenschaften. Die übrigen würden ihre Qualifikation durch eine entsprechende qualifizierte Ausbildung erwerben.

Kommentar der Elektrosmognews:

Der in der Grenzwerttabelle auf http://www.maes.de/grenzwerte.htm angegebene zivilisatorische Durchschnitt der Strahlenbelastung in Häusern von 0,01-1 µW/m² (1995-2000) ist mittlerweile überholt. Die elektromagnetische Strahlenbelastung steigt ständig weiter, in sehr vielen Häusern und Schlafräumen sind mittlerweile dreistellige Werte zu finden, die von der Baubiologie als extreme Anomalie und damit als höchste Strahlenbelastung eingestuft werden. Es gibt sogar Häuser, in denen die Belastung (in Mikrowatt/Quadratmeter) vier-, fünfstellig oder noch höher ist.

Wir fordern die Industrie zur Einhaltung der baubiologischen Richtwerte auf! Die Politik muß diese gesetzlich fixieren.

Damit wäre allen gedient!

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