Mehr zum Thema Mobilfunk und Gesundheit

Berlin: Grüne Abgeordnetenhausfraktion begrüßt Freiburger Appell

Quelle: Claudia Hämmerling, Sprecherin für Verbraucherschutz, Bündnis 90/Die Grünen (Berlin), Presseerklärung

PRESSEERKLÄRUNG

NR. 363 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus Berlin
Datum: 6. November 2002

Grüne Fraktion teilt Sorgen der Unterzeichner des Freiburger Appells

Claudia Hämmerling, Sprecherin für Verbraucherschutz, erklärt:

Gestern hat die Fraktion Bündnis90/Die Grünen beschlossen, dass sie die Sorgen der UnterzeichnerInnen des Freiburger Appells teilt. Hier haben mehr als 100 niedergelassene ÄrztInnen und WissenschaftlerInnen auf die erheblichen Gesundheitsrisiken mit der zunehmenden Strahlenbelastung durch Mobilfunkantennen, Handys und schnurlose Telefone hingewiesen. Sie haben einen Zusammenhang festgestellt zwischen diesen Strahlenquellen und einem Anstieg von schweren und chronischen Erkrankungen wie z.B. Lern- und Konzentrationsstörungen bei Kindern, Blutdruckschwankungen, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkten, Schlaganfälle bei immer jüngeren Menschen, Krebserkrankungen, Kopfschmerzen und Migräne.

Eine Anhörung am 28.10.02 im Wirtschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses von Berlin bestätigte den allgemeinen Trend der Risikobewertung: Vertreter der Mobilfunkindustrie und Wissenschaftler, die im Auftrag der Mobilfunkindustrie forschen, bestreiten gesundheitliche Risiken. Unabhängige Wissenschaftler berichten von mobilfunkbedingten Erkrankungen, für die lediglich der wissenschaftliche Beweis fehlt, weil die Technologie noch sehr jung ist und unabhängige Forschungen erst seit kurzem finanziert werden.

Die Vielzahl der Warnungen vor gesundheitlichen Schäden erfordern größere gesundheitliche Vorsorge vor einer Dauerbestrahlung durch gepulste Mikrowellen. Jeder und jede soll das Recht haben, mobil zu telefonieren. Aber eine flächendeckende hoch dosierte Sendeleistung, damit auch in abgeschirmten Tiefgaragen telefoniert werden kann, ist unverhältnismäßig. Hier muss ein Kompromiss gefunden werden.

Wir fordern deshalb den Senat auf, mobilfunkfreie Zonen auszuweisen, die Grenzwerte für Sendeanlagen zu senken und größere Transparenz sowie Mitspracherechte der BürgerInnen bei Antennenstandorten herzustellen. Außerdem soll der Senat eine Befragung von in Berlin niedergelassenen ÄrztInnen veranlassen um zu ermitteln, ob sie im Rahmen ihrer berufspraktischen Erfahrungen ähnliche Erkenntnisse gewonnen haben, wie die UnterzeichnerInnen des Freiburger Appells.

Mehr zum Thema Mobilfunk und Gesundheit