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Hamburg: Klinik will keinen Sendemast mehr

Quelle: Hamburger Abendblatt, 13.08.2002

Streit um Sendemast auf Klinik

Die Praxisklinik am Rothenbaum: Jährlich werden hier zirka 2500 Menschen operiert. Doch jetzt bangt die Klinikleitung um den guten Ruf des Hauses. Der Grund: Die Firma Mobilcom will auf dem Dach der Klinik einen Sendemast aufstellen. Klinikleiterin Christine Hübner befürchtet, dass viele Patienten künftig aus Angst vor gesundheitsschädlichen Strahlen die Klinik meiden. Ulrich Fenner von Mobilcom beruhigt: "Die Anlagen sind absolut ungefährlich." Sie hätten lediglich eine Leistung von 18 Watt, also weniger als das Rücklicht eines Autos (20 Watt). "Wir haben inzwischen auf vielen Hamburger Krankenhausdächern die Antennen für das neue UMTS-Funknetz montiert", sagt Fenner. "Die Sender werden so angebaut, dass keine Strahlungen ins Gebäude dringen können." Dennoch befürchtet Christine Hübner durch die Antenne Einnahmeverluste in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro. Die für heute geplante Montage will sie auf jeden Fall verhindern. Und notfalls sogar rechtliche Schritte einleiten. hk

Kommentar der Elektrosmognews: Haarsträubend, was die PR-Leute mancher Mobilfunkbetreiber so von sich geben. Wer Auto-Rücklichter (Niederfrequenz) mit Mobilfunksendemasten (gepulste Hochfrequenz) vergleicht und dabei sämtliche Charakteristika und biologische Wirkungen von Mikrowellenstrahlung vernachlässigt, spricht sich selbst jegliche Kompetenz ab. Noch unglaublicher die Aussage: "Die Sender werden so angebaut, dass keine Strahlungen ins Gebäude eindringen können.". Man könnte den Satz auch umformulieren in: "Die Sender werden so gebaut, dass niemand mit dem Handy telefonieren kann". Wenn nämlich keine Strahlung ins Gebäude eindringen würde, könnte dort auch niemand ein Handy benutzen. Das wäre für die Patienten gesund, aber nicht für den Geldbeutel der Mobilfunkbetreiber. Wer es noch nicht weiß: GSM-Mikrowellenstrahlung durchdringt alles: Wände, Häuser, Bäume, Beton. Manche Baustoffe dämmen mehr oder weniger, zum Funkloch führt das aber noch lange nicht. 0,001 Mikrowatt/Quadratmeter genügen zum Handytelefonieren, manche Anwohner müssen mit 20.000 Mikrowatt pro Quadratmeter in ihren Schlafzimmern, Gärten, Wohnzimmern und Arbeitszimmern leben. Völlig sinnlos. Und absolut unfreiwillig.

Kommentar von Hans-Ulrich Jakob, gigaherz.ch:

UMTS Basisstationen strahlen pro Senderichtung mit folgenden
Normgrössen:

1800Watt ERP
2200Watt ERP
2800Watt ERP
3300Watt ERP

Wenn man die installierte Leistung von allen 3 Richtungen einer Basisstation zusammenrechnet (pro Anbieter), kommt man gut und gerne auf 6000 bis 9000 Watt ERP. ERP steht für abgestrahlte Sende-Leistung und nicht für die Stromaufnahme aus dem 230V-AC-Netz. Wir sind im Besitz von über 100 Standortdatenblättern und können das jederzeit belegen.

Wer da noch von 18 Watt redet, zeigt wenig Kompetenz oder kriminelle Züge.

Auto-Rücklichter werden mit Gleichstrom betrieben und erzeugen keine induzierbaren Wechselfelder. Derartige Vergleiche zeugen von wenig Intelligenz.

Wir haben in der Schweiz Spitäler mit E-Feldstärken von 2.8V/m in den Krankenzimmern, infolge dieser Killer-Sender. Das sind 20.795 Mikrowatt pro Qadratmeter. Mal sehen, ob da noch irgendjemand gesund wird?

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