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Hamburg: Umweltinstitut warnt

Quellen: heise.de/dpa, 15.08.2002

Proteste in Hamburg gegen UMTS-Antennen

Aus Sorge um mögliche Gesundheitsgefahren durch Elektrosmog mehren sich auch in Hamburg die Proteste gegen das Aufstellen von Sendemasten für den neuen Mobilfunkstandard UMTS. Nach einem Bericht des Hamburger Abendblatts vom Donnerstag wollen Bürger dagegen klagen. Auch die Hamburger PR-Beraterin Alexandra von Rhelingen und ihr Mann, der Prominenten-Anwalt Mathias Prinz, wollen mit juristischen Schritten verhindern, dass diese Sendestationen aufgestellt werden, sagte von Rehlingen der dpa.

Das Hamburger Umweltinstitut hat wiederholt vor dem Elektrosmog durch Mobilfunksendeanlagen gewarnt. Die elektromagnetische Strahlung liege in einem Frequenzbereich, in dem der menschliche Organismus Nervenimpulse überträgt und in dem unter anderem hormonelle Prozesse beeinflusst werden, erklärte der wissenschaftliche Leiter des Instituts, Prof. Michael Braungart, der dpa. Das Problem bei den Strahlen dieser Anlagen sei vor allem die Dauer der Belastung. Ähnlich wie bei der radioaktiven Niedrigdosis-Belastung könnten solche Auswirkungen erst nach mehreren Jahrzehnten genau quantifiziert werden.

Untersuchungen hätten gezeigt, dass elektromagnetische Wellen auch unterhalb des Grenzwerts, der sich an der Wärme misst, die durch die Strahlen entsteht, negative Folgen für die Gesundheit haben können. Viele Menschen reagierten mit Verhaltensveränderungen, wenn ein elektromagnetisches Feld eingeschaltet wurde, sagte Braungart. Sie klagten unter anderem über Kopfschmerzen. "Die Belastung ist ähnlich hoch wie beim Passivrauchen", sagte Braungart. Das Institut kritisiert zudem, dass die neuen Sendemasten in zu geringen Sicherheitsabständen zum Wohnbereich der Menschen aufgestellt würden und dass die Industrie von der Haftung ausgeschlossen sei.

Die deutschen Mobilfunkbetreiber dagegen stützen sich auf Studien von Wissenschaftlern, die bestätigten, dass der deutsche Grenzwert ausreichend sei, erklärte der Sprecher von T-Mobile in Hamburg, Maika-Alexander Stangenberg. (dpa) / (wst/c't)

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