Hier geht es zurück zur Startseite der Elektrosmognews

Lindau: Bürger gegen Mobilfunk

Quelle: Schwäbische Zeitung Online, 28.01.2002

"Der größte Feldversuch"

LINDAU (lz) - Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe "Die Bunte Liste in den Ortsteilen" machten am Sonntagabend Michael Hangel und Dietmar Köpke in Oberreitnau gut 80 Zuhörer beim Thema "Gefahren des Mobilfunks" betroffen und wütend. Über den Abend erhielt die LZ einen Eigenbericht der Bunten Liste.
 
"In der Natur gibt es keine digitalen Signale, deshalb reagieren Lebewesen unterschiedlich darauf." Dietmar Köpke erklärte, dass die gefährliche Strahlung durch jede Häuserritze komme. Wie beim Passivrauchen sei jeder der Strahlung ausgesetzt. Michael Hangel sprach vom "größten Feldversuch der Menschheit außerhalb der Labors". Hangel berichtete von Kühen, die nach Errichtung von Mobilfunkanlagen Totgeburten und Fruchtbarkeitsstörungen aufwiesen, abmagerten und weniger Milch produzierten.

Hangel zitierte Professor Peter Semm aus Frankfurt, früher Forscher im Telekom-Auftrag: "Ich würde mein Kind nicht in einen Kindergarten schicken, wenn sich im Umkreis von 250 Metern eine Mobilfunkanlage befindet." Durch die Strahlung gerate das menschliche Nervensystem in Dauerstress. Eine Verklumpung der roten Blutkörperchen und damit verbunden weniger transportierter Sauerstoff seien weitere Folgen.

Die Bunte Liste legte einen Antrag vor, demnach die Stadt Lindau keine städtischen Gebäude und Grundstücke für Mobilfunkanlagen zur Verfügung stellen soll, dass Aufhebungsverträge bei bereits vorhandenen Verträgen anzustreben sind und dass sich die Stadt auf den Rechtsstandpunkt stellt, dass Mobilfunkanlagen als gewerbliche Anlagen in Wohngebieten auf jeden Fall genehmigungspflichtig sind.

"Wir sind in Oberreitnau nicht nur Wohn- sondern auch ein Urlaubsgebiet", klagte eine Bürgerin. "Wer will denn bei uns noch Urlaub machen, wenn er dabei krank wird?" Ein Zuhörer ärgerte sich darüber, dass Anlagen bis zu zwölf Meter genehmigungsfrei sind: "Aber wehe, ich will bei mir eine Dachgaube einbauen!" Am Ende waren sich die meisten Zuhörer einig, dass die Mobilfunk-Technologie vom Markt sollte: Sie sei nicht ausgereift und die Spätschäden noch zu wenig erforscht.

Die Elektrosmognews, Bürgerinitiativen und Organisationen in Deutschland haben genug von der Ignoranz unserer Politiker. Wir machen jetzt mobil gegen mobil und rufen zur 1. bundesweiten Demonstration gegen Mobilfunkantennen in Wohngebieten auf und fordern eine drastische Senkung der Strahlenbelastung durch Hochfrequenzstrahlung - und zwar überall dort, wo sich Menschen aufhalten.

Die 1. Pilotdemonstration findet am 16.2.2002 um 14 Uhr statt. Wir rufen alle Organisationen, kritische Parteien, Gruppierungen und Einzelpersonen auf, sich an der Pilotdemonstration zu beteiligen! Dieser müssen in regelmäßigen Abständen möglichst am gleichen Wochentag und zur gleichen Zeit weitere Demonstrationen folgen, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Wir machen jetzt von unserem verfassungsmäßigen Recht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch! Die Gesundheit der Bevölkerung ist wichtiger als der Profit von Großkonzernen!

Für die Stadt Coburg wurde die Demonstration für den genannten Termin bereits beim Ordnungsamt der Stadt Coburg angemeldet. Tun Sie das auch in Ihrer Stadt/Ihrem Ort oder beteiligen Sie sich an der Pilotdemo in Coburg (Marktplatz)! Melden Sie die Demonstration beim Ordnungsamt Ihres Landkreises/Ihrer Stadt an!

Mailkontakt: webmaster@elektrosmognews.de

Hier geht es zurück zur Startseite der Elektrosmognews