Mehr zum Thema Mobilfunk und Gesundheit

Mehr zur Salford-Studie: Interpretationen, Auslassungen und Verfälschungen der Forschungsgemeinschaft Funk (FGF)

Kurze Betrachtung zum Wissenschafts- und Wahrheitsanspruch der Forschungsgemeinschaft Funk (FGF) und der Salford-Studie

Wissenswertes zur Salford-Studie und ihren Interpretationen

Die Forschungsgemeinschaft Funk e.V. (FGF), der alle deutschen Mobilfunkbetreiber angehören, ist in ihrem Newsletter auch kurz auf die neue Studie von Leif Salford, Universität Lund, Schweden, eingegangen. Salford fand bei Ratten nach zweistündiger Bestrahlung mit GSM-Mobilfunkstrahlung eine erhöhte Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke für Albumin-Eiweisse und Neuronenschäden. Die Hirnschäden waren gut durch schwarze Flecken im Gehirn zu sehen. Die Forschungsgemeinschaft Funk spielte die Bedeutung der Studie in Gestalt von Gerd Friedrich allerdings - wie nicht anders zu erwarten - herunter. Anhand der Zusammenfassung der FGF möchten wir anhand zweier Zitate kurz illustrieren, welch geringen Wissenschafts- und Wahrheitsanspruch die FGF mittlerweile offensichtlich vertritt:

Argument der FGF:

"Die Autoren gestanden allerdings ein, dass die Anzahl der Versuchstiere gering war..."

Den wichtigen Rest des Satzes unterschlug die FGF elegant, deshalb teilen wir Ihnen die offizielle Fortsetzung des Satzes der Autoren mit:

"...die kombinierten Ergebnisse sind jedoch hochsignifikant und zeigen eine klare Dosis-Wirkungs-Beziehung..."

Neben dem Weglassen weiterer wichtiger Teile, auf die wir hier nicht eingehen möchten und die jeder selbst in der Originalstudie nachlesen kann, hat sich die FGF am Ende ihrer unwissenschaftlichen Zusammenfassung auch noch folgenden Lapsus geleistet:

Originalzitat Infoline* der FGF: "Die Autoren gestanden allerdings ein, ... und dass das Ergebnis keinen Anhalt für ein Risiko am Menschen bedeutet."

Diese kühne Interpretation findet sich jedoch weder irgendwo in der Studie, noch hat Salford bei Pressekonferenzen eine solche Äußerung oder Schlußfolgerung getroffen, genau das Gegenteil ist der Fall. Da war bei der FGF wohl der Wunsch Vater des Gedankens:

Salford-Zitate hierzu gefällig?

Leif Salford: "Diese Befunde sind gut auf den Menschen übertragbar. Sie haben die gleiche Blut-Hirn-Schranke und die gleichen Neuronen. (Salford gegenüber BBC News Online).

Salford weiter: "Es gibt gute Gründe dafür, anzunehmen, dass das, was im Rattenhirn passiert, auch im menschlichen Gehirn passiert."

So bestehe auch die Möglichkeit, dass die Strahlung der Mobiltelefone bei einigen Menschen die Alzheimersche Krankheit auslösen könne. «Was wir sagen, ist, dass Neuronen, die anfällig für die Krankheit sind, schon früher stimuliert werden», erklärt Salford.

"Wir können nicht ausschließen, dass sich einige Jahrzehnte täglichen Handy-Gebrauchs auf eine ganze Generation von Nutzern schon im mittleren Alter negativ auswirken."

Damit dürfte eindrucksvoll belegt sein, dass Salford genau das Gegenteil von dem gesagt hat, was die Forschungsgemeinschaft Funk ihm versucht hat, in den Mund zu legen.

Solche unwahren Äußerungen zerstören den letzten Rest von Glaubwürdigkeit, die man von einem Lobbyverband allerdings ohnehin nicht erwarten kann. Industrieforschung wird selten Ergebnisse erzielen, die den finanziellen Interessen der Industrie zuwiderlaufen.

* Hinweis: hier stand früher fälschlich "Newsletter"

Mehr zum Thema Mobilfunk und Gesundheit