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Spanien wird zum Mobilfunk-Pulverfaß: Helfen Fernsehspots gegen Bürgerängste?

Quelle: El Periodico de Cordoba, 27.09.2002 sowie Bürgergruppen aus Spanien

Die in Spanien tätigen Mobilfunkbetreiber Telefonica Moviles, Amena und Vodafone haben im spanischen Fernsehen mit der Ausstrahlung eines Werbespots begonnen, in dem sie betonen, dass ihre Mobilfunkantennen die Grenzwerte einhalten und unterschreiten. Sie betonen dabei, die Antennen seien sicher und notwendig, damit jeder mit jedem an jedem Ort telefonieren könne, wann immer er wolle. Weiter heisst es in dem Spot sinngemäß:

"Ohne Antennen kann man keine Geschäfte machen, dort, wo man gerade ist. Sie bringen dem Hilfe, der sie schnell braucht. Die Antennen sind sicher für Dich. Der Mobilfunk ist ein Fortschritt für alle."

Carmen Garcia Ruiz bemerkt in der Zeitung: "El Periodico de Cordoba" dazu:

"Wie wir alle wissen, gibt es Medien, die unabhängiger und objektiver sind als andere, klar, wir müssen berücksichtigen, dass alle von der Werbung leben; wer Geld hat, kann Informationen mit dem Scheckbuch manipulieren. Wie können wir dagegen kämpfen, wenn das einzige, was wir haben, der Wunsch ist, die Wahrheit herauszufinden.

Die Mobilfunkbetreiber haben sich zusammengeschlossen, um einen alarmierenden Werbespot zu machen, der uns an den Rand der Verzweiflung führen soll, in dem angenommenen Fall, dass die Mobilfunkantennen verschwinden würden. Sie vermitteln eine täuschende Botschaft, indem sie kategorisch behaupten, ihre Antennen seien unschuldig. Wie können Fernsehsender diesen Werbespot senden, wenn nicht eine einzige Studie vorliegt, die diese Unschädlichkeit beweist?

In diesem Spot zeigt man uns eine Reihe von Beispielen, an denen wir uns vorstellen sollen, was wäre, wenn diese Antennen nicht existierten. Vielleicht sollen wir vergessen, dass vor wenigen Jahren noch mehr als 60 % der Bevölkerung kein Handy hatte - und es passierte nichts. Wenn diese wirtschaftlich so mächtigen Unternehmen sich jetzt gezwungen sehen, sich zusammenzuschließen, um einen Werbespot zu entwerfen und zu versuchen, die Stimmen von Menschen wie uns zum Schweigen zu bringen, von uns, die wir nicht die Mittel haben, alle Menschen zu erreichen, da wir ständig der Zensur unterliegen, dann fürchten sie vielleicht, dass sich der Kampf von David und Goliath wiederholt.

Dafür, dass wir so klein sind, haben wir erreicht, dass man uns anhört, dass die Menschen die Sicherheit dieser Antennen in Frage stellen. Mit diesem Werbespot werden sie unsere Stimmen nicht verstummen lassen, Stimmen, die sich nicht gegen die neuen Technologien richten, sondern gegen die unkontrollierte und unsensible Verwendung dieser Technologien. Ich schlage diesen Unternehmen vor, dass sie, anstatt sich zusammenzuschließen, um die Wahrheit zu verbergen, lieber nach Lösungen suchen sollten, die uns gestatten, Mobilfunk weiter zu benutzen, aber mit ausreichender Sicherheit.

Sie sollten das Geld, dass sie von den Nutzern bekommen, investieren, um eine sichere Technologie anzubieten, und nicht für beunruhigende und irreführende Werbung.

Ich muss zugeben, dass ein Teil von mir sich freut, dass es zu einem Werbespot wie diesem gekommen ist. Das zeigt, dass sich diese grossen Unternehmen von den Stimmen der Bürger bedroht fühlen, denen es ohne große Mittel und mit all der Zensur gelungen ist, zu vielen Menschen vorzudringen, so dass ihre Unbedenklichkeit heute in Frage gestellt wird.

Das war die Meinung von CARMEN GARCIA RUIZ.

Kommentar der Elektrosmognews: Wir können uns der Meinung von Frau Ruiz nur anschließen. Ein solcher Werbespot mutet wie eine Verzweiflungsaktion an, die auch noch die letzten Uninformierten von dem Problem in Kenntnis setzt. Auch wir meinen, man sollte sich das Geld sparen und lieber in die Senkung der Strahlenbelastung und die Verbesserung der Technologie investieren.

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