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Passau-Land/Tiefenbach: Viele Kinder und Jugendliche bei gut besuchter Infoveranstaltung mit Siegfried Zwerenz

Quelle: Passauer Neue Presse, 23.02.2002

Infoveranstaltung zu den Risiken von Mobilfunk-Sendeanlagen

Tiefenbach (tw). "Die Strahlung von Handys öffnet die Blut-Hirnschranke und macht es Giften leichter, in das Gehirn einzudringen." Dies war eine der Hauptaussagen von Siegfried Zwerenz, Vorsitzender der Bürgerwelle, dem Zusammenschluss aller deutschen Bürgerinitiativen zum Mobilfunk, bei einer Informationsveranstaltung im Gasthof Knott in Jacking. Besonders erfreut zeigte sich Zwerenz über die Anwesenheit vieler Kinder und Jugendlicher unter den über 100 Zuhörern. Kinder seien durch das Telefonieren mit mobilen Telefonen besonders gefährdet, sagte Zwerenz.

Neueren Untersuchungen zufolge könne ein zwei Minuten langes Telefonat die natürliche elektrische Aktivität des Gehirns eines Kindes bis zu einer Stunde danach verändern. In Ländern wie Spanien und England würden Kinder unter 16 Jahren aufgerufen, das Telefonieren mit Handys zu unterlassen.

Einmalig sei eine Studie des französischen Forschers Roger Santini, der an 530 Antennen-Opfern Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schlaf- oder Konzentrationsstörungen untersucht habe. Die Gesundheitsbehörde hätte ihn jedoch vor die Wahl gestellt, entlassen zu werden oder zu schweigen.

Eike Hallitzky (Bündnis 90/Die Grünen) informierte die Anwesenden über die Möglichkeiten von Gemeinden, Mobilfunkanlagen zu verhindern. Er griff dabei Landrat Hanns Dorfner an. Dieser sehe in Sachen Mobilfunk keinen Handlungsbedarf und komme somit seiner Pflicht nicht nach.

In der Diskussion meldeten sich Vertreter der Bürgerinitiativen aus Ruderting, Obernzell und Pocking zu Wort. Zur Sprache kam dabei auch der Werteverlust von Grundstücken, in deren Nähe Mobilfunksendeanlagen stehen. Spitzfindige Bürger forderten, weniger Grundsteuer zahlen zu müssen.

Susanne Mayerhofer von den Tiefenbacher Grünen, die die Veranstaltung organisiert hatten, zog ein positives Resümee. Sie forderte, Aufklärungskampagnen über die Wirkung von Handys in den Schulen zu starten. Wenn Kinder und Jugendliche ihre Gehirnzellen durch Handys zerstörten, könne man nicht mehr viel erwarten von diesem Volk.

Nächste Demo: Nürnberg, 11.3., 14.30 Uhr, vor dem VIAG-Interkom-Gebäude, Südwestpark 38

Mailkontakt: webmaster@elektrosmognews.de

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